Mein Buch ist endlich im Druck!

Layout 1Nach ziemlich genau zwei Jahren Arbeit ist endlich unser Buch „Wir klagen an – Asbest und seine Opfer „ in Druck gegangen. Ich gebe es gemeinsam mit Prof. Hans-Joachim Woitowitz heraus.

14 Asbesterkrankte bzw. deren Angehörige oder Hinterbliebene schildern ihre Krankengeschichte sowie ihren Kampf mit Berufsgenossenschaften und Gerichten, um Reha-Leistungen und Entschädigung. Ihnen wollten wir eine Stimme geben, stellvertretend für viele tausend andere. Wir wollen auf ein gravierendes Gerechtigkeitsproblem aufmerksam machen: Asbestopfer müssen faktisch beweisen, dass sie durch ihre Arbeit krank geworden sind.

Fachleute erklären in dem Buch: wie Berufsgenossenschaften arbeiten, was sich gesetzlich ändern muss, wie die Lage in Europa ist. Prof. Woitowitz erklärt, was Asbest so gefährlich macht. Ich schreibe über das menschliche und politische Drama Asbest, die politischen Zusammenhänge und Machtkonstellationen und dass wir endlich eine Umkehr der Beweislast brauchen. Und ich schreibe darüber, dass die Asbestgefahr – trotz Verbot – noch lange nicht gebannt ist. Denn Asbest ist immer noch in Gebäuden unbekannter Größenordnung vorhanden.

Das Buch soll ein Plädoyer dafür sein, dass es eine Beweislastumkehr zu Gunsten der Betroffenen geben muss. Nach meiner Auffassung ist es eines Sozialstaates nicht würdig, dass Menschen die besonders krank sind, besonders stark sein müssen und nach mehreren Jahrzehnten nachweisen müssen, dass ihre Erkrankung durch Asbest kommt. Aussagekräftige Dokumente darüber sind dann meist nicht oder nicht mehr vorhanden. Dafür dürfen die Betroffenen nicht bestraft werden. Ich freue mich, dass Claudia Roth, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, das Grußwort geschrieben hat.

Jetzt sind wir fertig! Der ursprüngliche Plan war 20 Jahre nach dem Asbestverbot zu erschienen! Das wäre letztes Jahr gewesen.

Das ganze Buchprojekt war nicht nur viel Arbeit, sondern teilweise auch psychisch eine Herausforderung. Ich erinnere mich noch sehr genau daran, als ich die Geschichte über einen Asbesterkrankten das erste Mals las, der sich zum Schluss selbst getötet hat, um seinem Leiden ein Ende zu setzen. Ich ging erstmal 5 km im Bürgerpark joggen, um wieder eine klaren Gedanken fassen zu können.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert