Arbeit und Ausbildung

Existenz sichernd und fair

IMG_0742Dafür habe ich mich während meiner Parlamentstätigkeit eingesetzt: Menschen müssen von ihrer Arbeit leben können, Jugendliche einen Ausbildungsplatz bekommen, die Benachteiligung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt abgebaut werden und Arbeitslose mehr Chancen auf die Rückkehr in den Arbeitsmarkt erhalten und wenn das kurzfristig nicht möglich ist, Chancen auf soziale Beschäftigung bekommen.

Ich bin froh, dass wir ein Landesmindestlohngesetz haben. Dennoch können viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer von ihrem Einkommen nicht leben. Minijobs und Teilzeittätigkeit sind wesentliche Ursachen dafür. Deshalb müssen Minijobs durch reguläre sozialversicherungspflichtige Jobs ersetzt werden. Dazu muss die Große Koalition in Berlin das entsprechende Bundesgesetz ändern!  Leiharbeitnehmerinnen und Leiharbeitnehmer  müssen mit Stammbelegschaften gleichgestellt werden. Am besten wäre es, wenn sie ohnehin nur bei Auftrtragsspitzen eingesetzt werden. Und natürlich muss der Grundsatz gelten: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit!

Die Ausbildungsplatzsituation hat sich entspannt. Das ist gut so! Trotzdem gibt es in Bremen und Bremerhaven immer noch zu viele Jugendliche, die gegenwärtig keine Chance auf einen Ausbildungsplatz haben. Das muss sich ändern! Ausbildung statt Warteschleifen heißt die Aufgabe! Zu viele Jugendliche gehen nach dem Schulabschluss in eine sog.  Berufsvorbereitungsmaßnahme, die zu häufig zu keinen weiteren Abschluss führt. Deshalb setze ich mich für die Jugendberufsargentur und die Ausbildungsgarantie ein. Es ist eine Frage der Fairniss der gesamten Gesellschaft Jugendliche beim Start ins Berufsleben zu begleiten.

Fast nirgendwo in Europa ist die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen am Arbeitsmarkt so schlecht wie in Deutschland. Sie erhalten ca. 22% weniger Gehalt als ihre männlichen Kollegen, sind häufiger in schlecht verdienenden Branchen tätig und häufig unfreiwillig in Teilzeit oder im Minijob. Das muss sich ändern! Die Vereinbahrkeit von Familie und Beruf ist oft entscheidend. Deshalb benötigen wir ausreichend flexible Kinderbetreuungsangebote und mehr Ganztagsschulen. Notwendig ist eine bessere Bezahlung von klassischen Frauenberufen sowie bessere Karrierechancen in klassischen Männerberufen, wie z.B. dem Maschinenbauingenieur. Außerdem bin ich überzeugt davon, dass wir mehr  Lohntransparenz und Entgeltgleichheitsgesetz benötigen. Frauen verdienen mehr!

Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer müssen vor prekärer Beschäftigung besser geschützt werden. Jedes Arbeitsverhältnis sollte sozialversicherungspflichtig sein und Tarifverträge in gefährdeten Branchen, wie z.B. dem Einzelhandel sollten für allgemeinverbindlich erklärt werden. Ich möchte, dass in der Sozialversicherung ähnlich wie bei der Lohnsteuer niedrige Einkommen hohe Freigrenzen gewährt werden und Besserverdienende entsprechend höher in der Progression veranschlagt werden.

Den Fachkräftemangel sollten Unternehmen nutzen, um arbeitslosen Menschen mehr Chancen auf dem ersten Arbeitsmarkt zu geben. Dort wo das auf kurze Sicht nicht möglich ist, müssen sie Chancen auf soziale Beschäftigung erhalten. Arbeitsagentur, Jobcenter, Beschäftigungsträger, öffentliche und private Arbeitgeber sowie Politik sind gemeinsam gefordert ihre Möglichkeiten zu nutzen. Das Bremer Bündnis für Arbeit und Ausbildung bietet dafür eine gute Grundlage. Die Kürzungen der Bundesregierung bei der Eingliederung in Arbeit sind allerdings kontraproduktiv.

P1030544Insgesamt hängt die Zukunft unserer Arbeitsplätze von einer verstärkten Orientierung auf Nachhaltigkeit, Klimaschutz sowie Ressourcen- und Energieeffizienz ab. Gesundheit und Pflege sind wachsende Arbeitsmärkte in einer älter werdenden Gesellschaft, ausreichende gute Bildungsangebote sind die Voraussetzung für gut ausgebildete Fachkräfte und die sich in Bremen entwickelnde Kunst- und Kreativwirtschaft können viele neue innovative Arbeitsplätze schaffen. Zukünftige Arbeitsplätze liegen zunehmend in den mittelständisch geprägten Betrieben. Sie haben mit ihren Dienstleistungsangeboten vor Ort sowie ihren ressourcen- und energiesparende Techniken, Innovationen und Produkte in den weltweit wachsenden Märkten hervorragende Chancen. Um wettbewerbsfähig zu sein, muss Bremen und Bremerhaven seine „Wachstums“quellen aus der Ressource „Wissen“ beziehen. Wissensbasierte Arbeitsplätze sind krisenresistenter.