Konzept für Alphabetisierung auf erfolgreichem Weg

IMG_0460Das von der Grünen-Fraktion initierte Konzept zur Alphabetisierung greift. Die TeilnehmerInnenzahl an den Alphabetisierungskursen hat sich im Vorjahr um gut 20 Prozent erhöht. Das geht aus einem Bericht für die heutige Bildungsdeputation hervor. Im Land Bremen leben statistisch gesehen rund 60.000 Menschen, die nicht richtig lesen und schreiben können. Damit will und kann ich mich nicht abfinden. Ich freue mich deshalb, dass wir die Weichen richtig gestellt haben und sich die Teilnahmequote deutlich erhöht hat.Wir dürfen jetzt nicht nachlassen, noch mehr betroffene Menschen für die Inanspruchnahme der vielfältigen Angebote zu ermutigen. Lesen und Schreiben sind eine Grundvoraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe. In diesem Zusammenhang freut mich insbesondere auch, dass die Angebote inzwischen 35 Prozent mehr MigrantInnen erreichen. Wir wollen nicht hinnehmen, dass Menschen mit funktionalem Analphabetismus stigmatisiert werden. Dafür gibt es keinen Grund, wie die neuen Zahlen nachdrücklich belegen: So sind 57 Prozent dieser Personengruppe erwerbstätig, gut 12 Prozent haben einen höheren Schulabschluss. Damit z.B. das Lesen eines Vertrages oder das Schreiben einer Bewerbung immer seltener eine Hürde ist, wollen wir den eingeschlagenen Weg konsequent fortsetzen.

Wir klagen an – Asbest und seine Opfer

Layout 1Nach ziemlich genau zwei Jahren Arbeit konnten wir nun endlich unser Buch „Wir klagen an – Asbest und seine Opfer „ der Öffentlichkeit vorstellen. Ich gebe es gemeinsam mit Prof. Hans-Joachim Woitowitz heraus.

14 Asbesterkrankte bzw. deren Angehörige oder Hinterbliebene schildern ihre Krankengeschichte sowie ihren Kampf mit Berufsgenossenschaften und Gerichten, um Reha-Leistungen und Entschädigung. Ihnen wollten wir eine Stimme geben, stellvertretend für viele tausend andere. Wir wollen auf ein gravierendes Gerechtigkeitsproblem aufmerksam machen: Asbestopfer müssen faktisch beweisen, dass sie durch ihre Arbeit krank geworden sind.

Fachleute erklären in dem Buch: wie Berufsgenossenschaften arbeiten, was sich gesetzlich ändern muss, wie die Lage in Europa ist. Prof. Woitowitz erklärt, was Asbest so gefährlich macht. Ich schreibe über das menschliche und politische Drama Asbest, die politischen Zusammenhänge und Machtkonstellationen und dass wir endlich eine Umkehr der Beweislast brauchen. Und ich schreibe darüber, dass die Asbestgefahr – trotz Verbot – noch lange nicht gebannt ist. Denn Asbest ist immer noch in Gebäuden unbekannter Größenordnung vorhanden.

Das Buch soll ein Plädoyer dafür sein, dass es eine Beweislastumkehr zu Gunsten der Betroffenen geben muss. Nach meiner Auffassung ist es eines Sozialstaates nicht würdig, dass Menschen die besonders krank sind, besonders stark sein müssen und nach mehreren Jahrzehnten nachweisen müssen, dass ihre Erkrankung durch Asbest kommt. Aussagekräftige Dokumente darüber sind dann meist nicht oder nicht mehr vorhanden. Dafür dürfen die Betroffenen nicht bestraft werden.

Das Buch ist im KellnerVerlag erschienen und für 9,90 EUR erhältlich!

Unser Antrag zum Schutz von Asbestopfern auf grünem Parteitag angenommen!

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Ich freue mich sehr darüber, dass unser Antrag zur Beweislastumkehr bei Asbesterkrankungen auf der Bundesdelegiertenkonferenz am Wochenende ohne Gegenstimme, bei 3 Enthaltungen angenommen wurde! Grüne haben damit klargemacht, dass sie auf der Seite der Opfer stehen. Unser Antrag war ein Beschluss unserer Landesmitgliederversammlung in Bremen und musste sich zunächst im Vorfeld gegenüber anderen Anträgen durchsetzen. Nur 10 von 21 Anträgen wurden von den sog. V-Anträgen behandelt. Um was es genau geht kann in meinem Redemanuskript Rede BDK Beweislastumkehr nachgelesen werden.

Ehrung langjähriger Gewerkschaftsmitglieder

Verdi-Jubilare / Silvia SchönIch habe mich sehr darüber gefreut, die Festrede auf der diesjährigen Jubilarfeier des ver.di Ortsvereins Bremens halten zu dürfen. Geehrt wurden alle Mitglieder, die 25, 40, 50, 60 und 65 Jahre oder länger Mitglied bei ver.di oder einer ihrer Vorläufergewerkschaften sind. Ihre Treue und Solidarität ist wichtig für eine starke Interessenvertretung. Gekommen sind 230 Mitglieder zur Feier ihres Ehrentages ins Congress Centrum Bremen! Ich selber bin zusammen mit den diversen Vorläufergewerkschaften, wie IG Druck und Papier, IG Medien seit 26 Jahren ver.di-Mitglied.
Verdi-Jubilare / Silvia SchönVerdi-Jubilare / Silvia Schön

Zur neuen Sprecherin der LAG-Frauen gewählt

logo_Frauen-gruen_02Alexandra Werwarth und ich sind gestern zu den neuen Sprecherinnen der LAG Frauen gewählt worden. Vielen Dank für das Vertrauen! Ich freue mich sehr auf die Zusammenarbeit mit Alex und danke Irmgard Lindenthal und Margret Nitsche für die geleistete Arbeit und das Engagement als LAG Sprecherinnen der vergangenen Jahre. Nun geht es darum gemeinsam einen engagierten Wahlkampf für die Interessen von Frauen zu führen. Bei der Durchsetzung von Gleichberechtigung haben wir viel erreicht. Es liegt aber noch eine erhebliche Wegstrecke vor uns.

Wir brauchen mehr Weiterbildungsangebote für Erwachsene, die in ihrer Jugend weniger Chancen auf Bildung hatten!

IMG_0407Unsere in dieser Woche beantwortete Kleine Anfrage „Entwicklung einer Weiterbildungsstrategie für das Land Bremen“ hat ergeben, dass auf der Basis des Bremischen Weiterbildungsgesetzes (WBG) deutlich weniger Unterrichtsstunden für die Vermittlung von Grundbildung stattfinden (24.273 Std. im Jahr 2013) als für mittlere Bildung (41.711 Std. im Jahr 2013) oder spezielle Schlüsselkompetenzen (62.307 Std. im Jahr 2013). Darüber hinaus ist die Anzahl der Unterrichtstunden im Grundbildungsbereich im Vergleich von 2012 zu 2013 auch noch rückläufig. Ich meine, diese Entwicklung ist für uns nicht hinnehmbar. Für den Zusammenhalt der Gesellschaft ist es wichtig, dass die Bildungsschere im Erwachsenalter nicht immer weiter auseinandergeht. Deshalb brauchen wir auch für diesen Bereich eine Bildungsplanung verbunden mit einer Weiterbildungsstrategie. Die Anzahl und die Finanzierung der Unterrichtsstunden muss zu Gunsten der Grundbildung deutlich korrigiert werden.

Für uns ist es selbstverständlich, dass es Bildungspläne für Schulen gibt. Darin ist festgelegt, was junge Menschen können sollten, wenn sie die Schule beenden. Ob junge Menschen dieses Ziel immer erreichen, steht auf einem anderen Blatt Papier. Aber in jedem Fall gibt es im Großen und Ganzen ein gemeinsames Verständnis darüber, was sie wissen sollten. Das gleiche gilt für die Berufsausbildung oder die Hochschulbildung.

Die Bildung danach, also Weiterbildung, wird ganz wesentlich als individuelle Angelegenheit definiert. Leider! Dabei sind auch hier Bildungspläne dringend notwendig. Warum? Weil wir ein gemeinsames Interesse haben sollten, dass alle Erwachsene Chancen auf substantielle Grundbildung haben. Wer als Kind oder Jugendlicher weniger Möglichkeiten auf Bildung hatte, soll diese Benachteiligung als Erwachsener durch Weiterbildung ausgleichen können. Denn: Grundbildung ist eine wichtige Voraussetzung für persönliche Chancen, Teilhabe an der Gesellschaft, beruflichen Fortkommen und nicht zuletzt Armutsprävention.

Um das zu erreichen, muss es ein gemeinsames Verständnis darüber geben, was diese Grundbildung ausmacht. Sicher sind sich alle einig, dass alle Erwachsen lesen, schreiben und rechnen können sollten. Im Bremen gibt es errechnete 60.000 funktionale Analphabeten. Sie würden eineinhalb Mal das Weserstadion füllen. Wir haben reagiert und eine Alphabetisierungskampagne gestartet, die auch erfolgreich ist. Aber was ist mit anderen Kernkompetenzen, wie Umgang mit dem Computer oder dem Internet? Oder welches sind die Kernkompetenzen in Gesundheit, Ernährung und vieles mehr? Es bedarf einer Verständigung darüber und dann muss es mit entsprechenden Weiterbildungsangeboten hinterlegt werden.

Weiterbildung darf kein Stiefkind sein – Umsteuern ist nötig!

IMG_0386Wer als Kind und Jugendlicher weniger Chancen auf Bildung in Schule und Ausbildung hatte, soll diese Benachteiligung als Erwachsener durch Weiterbildungsangebote ausgleichen können. Doch in Bremen finden auf der Basis des Bremischen Weiterbildungsgesetzes (WBG) deutlich weniger  Unterrichtsstunden für die Vermittlung von Grundbildung statt (24.273 Std. im Jahr 2013)  als für mittlere Bildung (41.711 Std. im Jahr 2013) oder spezielle Schlüsselkompetenzen (62.307 Std. im Jahr 2013). Darüber hinaus ist die Anzahl der Unterrichtstunden im Grundbildungsbereich im Vergleich von 2012 zu 2013 auch noch rückläufig, wie aus der Senatsantwort auf meine Kleine Anfrage Entwicklung einer Weiterbildungsstrategie für das Land Bremen hervorgeht. Ich bin zutiefst davon überzeugt: Diese Entwicklung dürfen wir nicht hinnehmen. Grundbildung ist nicht nur eine Frage von persönlicher Teilhabe an der Gesellschaft und persönlichen Chancen, sondern auch eine Schlüsselaufgabe zur Armutsprävention. Deshalb benötigen wir eine Weiterbildungsstrategie, die diesen Menschen ausreichend Partizipation an Bildungsveranstaltungen ermöglicht. Daher sollten die nach dem WBG zur Verfügung stehenden Mittel für die Grundbildung sehr deutlich angehoben werden.

Neben dem nicht ausreichenden Angebot an Grundbildung ist zu bemängeln, dass Menschen für Veranstaltungen im mittleren Bildungsniveau immer häufiger das Geld für die Bildungsveranstaltung nicht mehr aufbringen können. Die in den letzten Jahren stark abgesenkten Fördersätze in diesem Bereich sind zu korrigieren. Chancen auf Bildung und auf Lernen müssen allen unabhängig vom Geldbeutel offen stehen. Mit der Kleinen Anfrage wollten wir herausfinden, ob wir in einem ausreichenden Maße die unterschiedlichen Zielgruppen erreichen. Herausgekommen ist deutlicher Korrekturbedarf! Eine zukünftige Weiterbildungsstrategie muss u.a. sicherstellen, dass die Menschen lesen, rechnen und schreiben oder auch einen Computer bedienen und das Internet nutzen können. Eine Weiterbildungsstrategie die auf umfassende Grundbildung setzt muss in der nächsten Wahlperiode umgesetzt werden.

Mein Buch ist endlich im Druck!

Layout 1Nach ziemlich genau zwei Jahren Arbeit ist endlich unser Buch „Wir klagen an – Asbest und seine Opfer „ in Druck gegangen. Ich gebe es gemeinsam mit Prof. Hans-Joachim Woitowitz heraus.

14 Asbesterkrankte bzw. deren Angehörige oder Hinterbliebene schildern ihre Krankengeschichte sowie ihren Kampf mit Berufsgenossenschaften und Gerichten, um Reha-Leistungen und Entschädigung. Ihnen wollten wir eine Stimme geben, stellvertretend für viele tausend andere. Wir wollen auf ein gravierendes Gerechtigkeitsproblem aufmerksam machen: Asbestopfer müssen faktisch beweisen, dass sie durch ihre Arbeit krank geworden sind.

Fachleute erklären in dem Buch: wie Berufsgenossenschaften arbeiten, was sich gesetzlich ändern muss, wie die Lage in Europa ist. Prof. Woitowitz erklärt, was Asbest so gefährlich macht. Ich schreibe über das menschliche und politische Drama Asbest, die politischen Zusammenhänge und Machtkonstellationen und dass wir endlich eine Umkehr der Beweislast brauchen. Und ich schreibe darüber, dass die Asbestgefahr – trotz Verbot – noch lange nicht gebannt ist. Denn Asbest ist immer noch in Gebäuden unbekannter Größenordnung vorhanden.

Das Buch soll ein Plädoyer dafür sein, dass es eine Beweislastumkehr zu Gunsten der Betroffenen geben muss. Nach meiner Auffassung ist es eines Sozialstaates nicht würdig, dass Menschen die besonders krank sind, besonders stark sein müssen und nach mehreren Jahrzehnten nachweisen müssen, dass ihre Erkrankung durch Asbest kommt. Aussagekräftige Dokumente darüber sind dann meist nicht oder nicht mehr vorhanden. Dafür dürfen die Betroffenen nicht bestraft werden. Ich freue mich, dass Claudia Roth, Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags, das Grußwort geschrieben hat.

Jetzt sind wir fertig! Der ursprüngliche Plan war 20 Jahre nach dem Asbestverbot zu erschienen! Das wäre letztes Jahr gewesen.

Das ganze Buchprojekt war nicht nur viel Arbeit, sondern teilweise auch psychisch eine Herausforderung. Ich erinnere mich noch sehr genau daran, als ich die Geschichte über einen Asbesterkrankten das erste Mals las, der sich zum Schluss selbst getötet hat, um seinem Leiden ein Ende zu setzen. Ich ging erstmal 5 km im Bürgerpark joggen, um wieder eine klaren Gedanken fassen zu können.

Polarstern gestern Richtung Antarktis ausgelaufen

IMG_0350Einen Tag bevor die Polarstern wieder in See stach, fand die Kuratoriumssitzung des Alfred-Wegener-Instituts in Bremerhaven statt. Wesentliche Forschungshighlights sind Ergebnisse zum Klimawandel und zu Plastikbestandteilen im Meer. So führt die Erwärmung mittlerweile zu deutlichen Veränderungen der Weltmeere. Auch der Plastikeintrag und seine ökologische und toxikologische Wirkung wird eine Forschungsherausforderung sein.